Gratisrollenspieltag 2016 in München

Wie sicherlich die Meisten von euch wissen: Heute war Gratisrollenspieltag (kurz GRT), und dieses Jahr war ich das erste Mal mit von der Partie und zwar im FUNtainment in München. Und weil ich es sonst wieder vergesse, gibt es gleich mal einen Bericht! Fotos habe ich selbst keine gemacht, ich wurde aber um Fotographieerrlaubnis gebeten, hoffe also darauf, in den nächsten Tagen zumindest offizielle Bilder vom FUNtainment verlinken zu können.

Das Treffen stand an sich erstmal unter einem schlechten Stern. In den 24 Stunden vor Beginn des Treffens fielen 3 Spielleiter krankheitsbedingt aus – es blieben 5, zumindest wenn ich mich nicht verzählt habe. Um 10 Uhr angekommen erwartete uns in den Spielräumen gähnende Leere. Angekündigt wurde das Event fälschlicherweise ab 11 Uhr, nur ein einzelner Besucher wartete sich bei uns die Beine in den Bauch. Er hatte die Startzeit aus dem Forum und nicht aus offiziellen Quellen. Aber gut, der vereinzelte Spieler wurde mehr oder weniger erfolgreich bespaßt und so gegen 11:30h tummelten dann ein paar mehr Spieler ein und für mich ging es los.

Ich hatte im Vorfeld drei Tatorte aus der Cthulhus Ruf vorbereitet: „Geteiltes Leid“ aus der CR6, ein Schauplatz an der Westfront 1916, „The Lady of the Door“ aus der CR7, angesiedelt im New Orleans des Jahres 1869 und „Stillgelegt“ aus der CR8 für Cthulhu NOW. Ich lies die Spieler zu Beginn jeder Runde entscheiden, was sie spielen wollten, dann ging es los.* Geplant war es, die Schauplätze in etwa 45 Minuten durchzuspielen, faktisch wurden es 2 Stunden pro Runde. Auch durch den verspäteten Start wurden es also nur 3 Runden für mich:

Runde 1: „Geteiltes Leid“ – Meine erste Runde startete mit zwei Spielern, einem CoC-Veteranen, der einen befreundeten Neuling mit zum GRT geschleppt hatte. Sie entschieden sich für die Westfront und fanden schnell heraus, dass sich die Hölle des Ersten Weltkriegs durchaus noch steigern lässt. Die angeforderte Verstärkung kam in Form einer weiteren Mitspielerin an, die nach knapp der Hälfte des Szenarios noch mit einstieg. Das Szenario ist ohnehin recht kurz, deswegen werde ich inhaltlich gar nicht viel dazu sagen, nur ein paar Worte zum Narrativ: Das Abenteuer ist recht stressig und herausfordernd und für die Charaktere auch sehr gefährlich. Für GRT und diese Runde passt es sehr gut – das Abenteuer endete mit einer Cthulhu-würdigen Bilanz: Zwei Vermisste, ein Toter, ein Verrückter, drei zufriedene Spieler.

Runde 2: „The Lady of the Door“ – Für meine zweite Runde fand sich bei mir eine geschlossene Dungeons & Dragons-Runde aus vier Spielern ein, die gerne mal ein neues System schnuppern wollten. Sie entschieden sich für New Orleans und überzeugten mich schon nach wenigen Minuten mit ausgzeichneten Charakterdarstellungen – wieder mal was gegen die alten Vorurteile getan 😉 Das Abenteuer selbst ist recht ruhig und ungefährlich, überzeugte die Gruppe aber davon, es in einer demnächst anstehenden D&D-Pause mal mit Call of Cthulhu zu versuchen. Klingt nach einem Erfolg.

Runde 3: „The Lady of the Door“ – Runde drei bestand wieder nur aus zwei Spielern, diesmal zwei erfahrene Rollenspieler, die in erster Linie Vampire: The Masquerade spielen und jetzt neugierig auf Call of Cthulhu waren. Auch sie entschieden sich für das Geisterhaus in New Orleans. Diese Runde lief deutlich schneller, was aber in erster Linie daran lag, dass hier die Reibungsfläche zwischen den Charakteren nicht so groß war, wie in der Gruppe davor. Auch hier verlief das Abenteuer recht ruhig. Fast ein bisschen zu ruhig, ich mag das Szenario (klar, ich habe es ja auch geschrieben…), aber eventuell ist es ein schlechter Repräsentant für Call of Cthulhu? Aber gut, auch die Spieler wirkten recht zufrieden und mit deren Abgang endete dann auch die letzte Runde des GRT 2016 in München.

Das FUNtainment als Gastgeber – Gut, zuerst muss ich sagen, ich bin einfach kein echter Fan von den Spielräumen im FUNtainment. Zum Magic spielen passen sie schon, für’s Rollenspielen sind sie in meinen Augen zu laut und zu eng. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau, die meisten Spielräume auf Conventions oder anderen Veranstaltungen sind auf einem ähnlichen Level, also durchaus in Ordnung.

In Bezug auf die Organisation gab es wohl einige Kommunikationsprobleme, auf wessen Kappe die gingen, weiß ich jetzt nicht, also kreide ich das mal auch niemandem an. Aber was mich doch etwas störte war, dass wir im Hauptladen (wer das FUNtainment nicht kennt: es gibt einen Hauptladen an der Straße und zwei größere Spielräume im Hinterhof) nicht wirklich beworben wurden. Die Goodies aus dem GRT-Paket lagen durchaus auch, aber konnte man uns auch nicht „aus Versehen“ finden.

Ansonsten hat man sich sehr freundlich und engagiert um uns gekümmert und es gab auch eine kleine Aufmerksamkeit für die Spielleiter, hat also schon gepasst alles.

Fazit – Insgesamt war ich mit dem diesjährigen Gratisrollenspieltag durchaus zufrieden. Es gibt ein paar Sachen, die ich nächstes Jahr anders machen würde, aber für meinen ersten GRT kann ich mich nicht beschweren. Ich freu‘ mich auf jeden Fall auf das nächste Jahr.

 

*) An sich hatte ich auch die obligatorische Ratten-Runde, einer Runde Secrets of Cats und panisch zusammegehackten Materialien für Don’t Rest Your Head dabei, aber der Fokus lag auf Call of Cthulhu und für etwas Anderes ließen die Spieler mit auch keine Möglichkeit 😉

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